Airbrush – Luftpinsel (nicht Spritzpistole)
Airbrush eine der ältesten menschlichen Darstellungstechniken

In den Höhlen von Pech-Merle und Lascaux (F) entdeckte man „Handzeichen“, welche, wie man feststellte, wesentlich älteren Ursprungs waren, als die dort vorkommenden anderen Höhlenmalereien. Diese „Handzeichen“ waren mittels Farbpigmenten und Blasröhrchen aus Knochen um die eigene Hand herum an die Wand gepustet worden. Die bis heute bekannten ältesten menschlichen „Kunstwerke“ waren in Airbrushtechnik verewigt worden.

Hunderte von Jahren begnügten sich zahllose Künstler mit Borstenpinseln und anderen zeichentechnischen Werkzeugen, bis im Jahre 1879 der amerikanische Aquarellist, Charles Burdick, evtl. des Pinsels Leid, den mechanischen Spritzapparat erfand. Ein Aquarellierinstrument par excellence, mit welchem man u.a. perfekte Verläufe sprühen konnte. Von den Kunstkritikern wurde es als mechanisches und nicht künstlerisches Instrument verdammt. Welch abstruses Argument erst recht im heutigen Computerzeitalter. Kritikern zum Trotz fand der Luftpinsel alsbald in der im 20. Jh. aufkommenden Werbung einen herausragenden Stellenwert. Die meisten Motive in der Werbung waren gezeichnet und gemalt, da die Fotografie / Daryotypie noch in den Kinderschuhen steckte. Auch wenn die sich entwickelnde Fotografie zunehmend mit der Illustration konkurrierte, vertrugen sich Luftpinsel und Fotoapparat aufs Trefflichste.
Diese, noch schwarz/weiß. Da die Darstellungen im Bereich der Fotografie nur schwarz/weiß möglich waren, bedurften sie der Colorierung und Retuschierung durch den Luftpinsel.

In den 60er Jahren erlebte die Airbrush-Technik durch die „Subkultur“ ihre Blütezeit in Form von redaktionellen Illustrationen für Magazine, Motorräder, Autos, Wandgemälde oder Schallplattenhüllen. Und selbstverständlich griff auch die Werbung begeistert zum Luftpinsel. Auch die Graffitikultur ist ein Kind dieser Zeit und Technik. Die Fotoretusche (Positiv-Retusche) gab es bis zu der Erfindung des Computers.